Dorflupe                                                            SÜDKURIER 22.01.2005

 

Viel Rauch um Nichts

 

Steht irgendwo ein Schild mit „Vorsicht Brand- und Explosionsgefahr“, macht so gut wie jeder einen großen Bogen um diese Stelle. Das Landratsamt Rottweil hat bei ihrem Aufmarsch im Hause Zehnder zwar kein Schild aufgestellt, aber in der Anordnung zur Zwangsüberprüfung des Brennwertgerätes war von dieser Gefahr die Rede. Das war schon starker Tobak. Doch damit nicht genug, der Aufmarsch der Kaminfeger mit Polizei und Schlüsseldienst überbot dies noch, zumal die Delegation buchstäblich mit offenen Türen empfangen wurde, sie mussten nicht einmal klingeln. In der Anordnung wurde ja angedroht, dass im Falle des Nichtöffnens der Tür nicht gefackelt wird. Ist das nun aber normal, dass ohne den vorherigen Versuch gleich mit der Polizei aufgefahren wird? Dies liege im Ermessen der Behörde, sagt Dezernent Martin Bendel vom Rottweiler Landratsamt. Aufgrund der Vorgespräche sei er davon ausgegangen, dass die Tür nicht geöffnet werde. Die Kosten für den umsonst angefahrenen Schlüsseldienst seien nicht sehr hoch, sagt er. Wer sie bezahlt, ist aber noch unklar. Rechtlich könnte man diese dem Hausbesitzer auferlegen. Entscheidungskriterium dafür sei, von was die Behörde im Vorfeld der Aktion ausgehen musste. Zum Schluss war klar, die befürchtete Gefahr bestand in keiner Weise, der Kaminfeger hatte nichts zu beanstanden. Unterm Strich war hier viel Rauch um Nichts gemacht worden, zumindest was die Gefährlichkeit des Geräts betrifft. „Zum Glück gibt’s den Schornsteinfeger!“, stand auf der Mütze des schwarzen Mannes. Ein Satz, der bestimmt nicht überall gut ankommt und im speziellen Fall der Zwangsüberprüfung wie Öl im Feuer wirken kann. Es gibt in Tennenbronn aber noch einige Bürger mehr, die Probleme mit den Glücksbringern haben. Ein unverrußtes und freundliches Wochenende wünscht

S’ Moosmännle

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